Neues aus Nepal im Oktober & November

14. 11. 2020

Nach unserer letzten Meldung telefoniere ich Ende September noch einmal sehr lange mit Sudip. Es geht um die weiterhin sehr ernste Lage in Nepal und darum, wie wir unsere gemeinsame Vereinszusammenarbeit trotz der schwierigen Umstände aufrechterhalten und voranbringen können. Wir alle sind extrem besorgt. Viele unserer Aktivitäten wurden durch die Umstände ausgebremst. Der direkte Kontakt zu unserem Partnerverein in Ramechhap gestaltet sich schwierig, die Schule in Sukajor bleibt weiterhin geschlossen.

 

Anfang Oktober berichtet Sudip dann plötzlich, dass die Schule jetzt wieder geöffnet hat und ca. 5-6 Schüler alternativ rotierend zum Unterricht kommen dürfen. Jedoch mit der bevorstehenden Festivalsaison von Ende Oktober bis Ende November bleibt die Schule dann schon wieder geschlossen. Es wird wohl tatsächlich darauf hinauslaufen, dass die Schulkinder wie befürchtet fast das gesamte akademische Jahr verpassen werden.

 

Ende Oktober reist Sudip zum ersten Mal seit der Coronakrise nach Ramechhap, um mit seiner Familie das wichtigste Fest des Jahres „Dashain“ zu begehen. Es ist das Fest des Sieges vom Guten über das Böse, wo sich die Kinder von Ihren Eltern oder Älteren mit dem Tika segnen lassen. Glücklich schickt er uns Fotos von der Gaiyashworischule und von seinem Zuhause. Von fröhlichem Feiern kann trotzdem keine Rede sein. Die Lage im ganzen Land ist immer noch sehr beunruhigend, und alle sind extrem vorsichtig und bleiben die meiste Zeit daheim.

 

Unser aktuelles Projekt Tagesmahlzeit kann momentan weiter nur so gut wie möglich vorbereitet werden. Sobald wieder Haushaltswaren eingekauft werden können, wird als Erstes die Küche auf Vordermann gebracht. Herr Saroj wird uns jetzt als unser neuer Koordinator in der Schule unterstützen. Er hat uns eine aktualisierte Liste der Schüler geschickt. Anfang Oktober haben wir nochmal eine lange und eine ausführliche Frageliste zum Projekt an Sudip geschickt (DMP Checklist), um unsere Planung und Umsetzung für das Projekt an die neuen Gegebenheiten in Coronazeiten anzupassen. Letzte Woche kam dazu Sudip’s Antwort. Wir waren beeindruckt: Alle unsere Fragen wurden in vorbildlicher und detaillierter Weise zusammen mit dem Direktor und Saroj in gut verständlichem Englisch beantwortet. Wir sind erleichtert und glücklich. Langsam kommt wieder Zuversicht, dass alles irgendwie positiv vorangehen wird, wenn auch mit zeitlicher Verzögerung.

 

Das Thema bessere Zusammenarbeit und Kommunikation mit unserem Partnerverein in Ramechhap ist noch offen und wird baldmöglichst geklärt. Auch dazu sind wir mit Sudip in Verbindung.

 

Unsere Vereinsarbeit in Deutschland hat in diesem so schwierigen Jahr weiter gelitten. Durch die vielen Einschränkungen konnten und können viele der übers Jahr üblichen und von Vroni geplanten Hilfsaktionen nicht stattfinden (Vogelscheuchenfest, Kirchenfest, Trödelmarkt..). Auch die geplanten und für uns so wichtigen Weihnachtsmärkte fallen aus oder finden nur stark abgespeckt statt. Dadurch fallen viele unserer sonstigen Einnahmequellen weg.

 

Um so mehr möchten wir an dieser Stelle noch einmal unseren Mitgliedern, Projektpaten, Förderern und allen, die uns trotz der schwierigen Lage weiterhin durch Beiträge, Geld- oder Sachspenden oder auf jegliche andere Art der persönlichen Bemühung unterstützen, ganz besonders herzlich danken. Auch Sudip drückt immer wieder mündlich und schriftlich, im Namen aller Dorfbewohner und Lehrkräfte und Kinder der Schule in Sukajor / Ramechhap, aus wie zutiefst dankbar die Menschen dort für die ermutigende Hilfe aus Deutschland sind, und dafür dass wir sie in diesen schweren Zeiten nicht vergessen.

 

Dankeschön – Dhanyabad – Thank you !

 

Die momentan geschlossene Schule in Sukajor Okt.2020​​​​​​

Beim Dashainfest lassen sich die Kinder von Ihren Eltern oder Älteren mit dem Tika  segnen​​​​​​

2020-11 Meldung