Aktuelle Meldung unserer Vereinsvorsitzenden zur derzeitigen Lage in Nepal

10. 04. 2020

Liebe Mitglieder und Interessierte,

 

die Welt steht still. Nichts ist mehr so wie es war. Ein kleines gefährliches Virus hat den gesamten Globus im Griff. Viele Menschen haben ihre Jobs verloren, viele Selbstständige wissen nicht, wie es weitergehen soll, viele Menschen leben in vollkommener Angst. Hier in Deutschland haben wir zum Glück ein gut funktionierendes Gesundheitssystem.

 

Wie sieht es in unserem Partnerland Nepal aus? Viele Anfragen kamen jetzt zu diesem Thema. Ich habe dazu im Internet etwas recherchiert und bin auf die nepalesische Zeitung ,,Nepali Times“ gestoßen, wo ich 2 Artikel für Euch mithilfe meines besten Freundes ,,Google translate“ übersetzt habe. Ich denke, dass hier die wichtigsten Infos zum aktuellen Stand übermittelt werden. Zum Lesen der Artikel bitte die Links unter der Meldung anklicken.

 

Darüber hinaus stehen wir (Trixi und ich) weiterhin mit unserem Kontaktpartner Herrn Sudip Karki per Email und Telefon in Verbindung, um zu erfahren, wie die Lage konkret für unsere betroffenen Freunde vor Ort in Kathmandu und in Ramechhap ist. Er berichtet, in Kathmandu herrscht strenge Ausgangssperre. Es gibt nur stundenweise Ausgang, um Lebensmittel zu besorgen und das Nötigste zu erledigen. Die sonst endlos überlasteten Straßen und Plätze sind so ruhig, menschen- und verkehrsleer wie nie zuvor.

 

Ein positiver Nebeneffekt der Krise: Seit langem atmet die Stadt buchstäblich endlich wieder einmal auf, die Luftverschmutzung geht massiv zurück, der Himmel ist klar. Die Bergsilhouette des Himalayas zeigt sich rund um das Kathmandu-Tal am Horizont.

 

Aus Ramechhap haben wir erfahren, dass auch dort nun die Schule bis auf Weiteres geschlossen ist, alle Kinder und Lehrer sind zu Hause bei Ihren Familien. Der Direktor der Schule (und Vater von Sudip) war gerade auf Besuch in Kathmandu und wurde vom Ausgangsverbot überrascht. Nun kann er vorerst nicht zurück nach Ramechhap und wohnt vorübergehend mit bei Sudip, zusammen mit dem Rest der Familie. Auch in Nepal versuchen die Menschen die Lage anzunehmen und geduldig auf bessere Zeiten zu hoffen.

 

Trotz oder gerade wegen der unvorhergesehenen Lage sind wir bemüht, unsere Vereinsarbeit in diesen unsicheren Zeiten so gut wie möglich aufrechtzuerhalten und unsere Freunde & Partner in Nepal weiterhin zu unterstützen.

 

Mit großer Freude kann ich Euch heute berichten, dass unser aktuelles Projekt ,,Eine warme Tagesmahlzeit für die Kinder der Primary School“ erfolgreich auf den Weg gebracht wurde und im April planmäßig beginnen konnte. Konkret wurden bisher 10 Patenschaftsanträge im Gesamtwert von monatlich 95,- Euro abgeschlossen. Dazu kommt eine einmalige Starthilfe von 500,- Euro, die wir bereits Anfang März auf das Schulkonto in Ramechhap überwiesen haben, und die hauptsächlich für die Grundausstattung der Küche verwendet werden soll. Wieder sind wir also einen ganzen Schritt weiter und sind Euch für Eure Hilfe sehr verbunden. Wir haben Sudip und dem Schuldirektor davon berichtet und gemeinsam vereinbart, dass wir die Zeit der Schulschließung dazu nutzen wollen, das Projekt im Hintergrund weiter voranzutreiben und alles so weit vorzubereiten, dass nach Wiederöffnung der Schule die Grundverpflegung aller Kinder gewährleistet werden kann. Dazu gehören z. B. wie bereits erwähnt, die Grundeinrichtung der Küche (Kochgeräte, Kühlschrank), Anschaffung von Grundnahrungsmitteln wie Reis oder Linsen und Platz zu deren Einlagerung (Vorschlag Sudip, Mengenrabatte beim Einkauf), Planung eines wöchentlichen Essensmenüs (Vorschlag vom Direktor), Kostenaufstellung für benötigte Lebensmittel, Vorbereitung des Küchenpersonals (Koch/ Hilfskraft), um nur das Wichtigste zu nennen. Sobald wir hierzu Neues zu berichten haben, melden wir uns wieder.

 

Durch die Coronakrise herrscht auch im finanzwirtschaftlichen Bereich große Unsicherheit. Seit einigen Wochen ist schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen dies auf den internationalen Bankenverkehr hat, inwieweit Währungswechselkurse oder Transfergebühren negativ beeinträchtigt werden. Aufgrund dessen haben wir uns Anfang März im Vorstand beraten, was zu tun ist, wie wir als Verein mit unseren Geldtransferaktionen nach Nepal umgehen. Gemeinsam wurde beschlossen, dass es besser ist, auf schnellstmöglichem Wege eine größere Summe nach Nepal zu transferieren, damit das Geld dort sozusagen als Vorlauf verfügbar ist und das Projekt nicht gefährdet bzw. bis Jahresende erstmal abgesichert ist. Deshalb habe ich unsere Schatzmeisterin Jutta am 09.03.2020 angewiesen, eine weitere Überweisung in Höhe von 3000,- Euro auf das Konto der Primary School zu veranlassen. Sudip und Sein Vater werden sich persönlich um die sachgemäße Verwendung des Geldes kümmern und uns informieren. Auch dazu werden wir Euch auf dem Laufenden halten.

 

So, das waren nun erstmal die Infos, die mir am Herzen lagen, Euch mitzuteilen. Was wir in diesen ungewöhnlichen Tagen wiedermal ganz bewusst miteinander erfahren: Wir Menschen – egal wo sich unser Leben abspielt und unter welchen Umständen – teilen uns diesen einen Planeten Erde. Und Krisen jeder Art bringen auch Chancen für ein neues Miteinander, Solidarität und Mitgefühl – auch dies ist in diesen Tagen überall und vielfältig zu spüren.

 

Ich wünsche Euch allen Kraft und Geduld, dass Ihr gut durch diese Zeit kommt und vor allem gesund bleibt!

 

Eure Veronika (Vroni)