Neues aus Nepal und vom Verein im April 2021

25. 04. 2021

Mehr als 1 Jahr Corona liegt hinter uns und hat uns eine Reihe extremer Prüfungen unterzogen. Unser ganzes gemeinsames soziales Zusammenleben wurde und wird immer noch auf den Kopf gestellt und verlangt vielen Menschen schwerste Entbehrungen, härteste Leistungen, viel Geduld und Toleranz ab.

 

Wie sieht es bei unseren Freunden und Partnern in Nepal aus? Wie gehen die Menschen in Nepal mit der anhaltenden Krise um?

Insgesamt kann man sagen, dass die Corona  Infektions- und Todeszahlen in Nepal auch jetzt noch wesentlich geringer sind als in vielen anderen Ländern. Bis jetzt noch. Wie Sudip uns bestätigt, hoffen und beten alle Nepalesen momentan  inständig, dass es so bleibt. Denn gemessen an der bedrohlichen Nähe zur benachbarten derzeitig wütenden „indischen Katastrophe“, würde alles andere ganz sicher auch in Nepal zur absoluten Katastrophe führen. Bis vor einigen Wochen noch glaubte man, das Schlimmste wäre überstanden, da damals die Zahlen nach unten gingen. Man hielt das Minimum an Regeln ein, und das öffentliche Leben begann sich langsam wieder zu erholen. Leider schlug dann die neuen indische Virusvariante zu und führte im Nachbarland schlagartig zu einem neuen katastrophalen Ausbruch. Die nepalesische Regierung reagierte jetzt darauf mit neuen Einschränkungen. Im Kathmandutal tritt ab heute wieder eine Art Lockdown in Kraft, die Schulen müssen wieder schließen.

 

Obendrein ist auch die politische Lage seit Monaten instabil. Ende Dezember 2020 wurde das Parlament vom amtierenden Premierminister aufgelöst, aufgrund von Konflikten innerhalb der regierenden kommunistischen Partei. In einem historischen Urteil annullierte jedoch das oberste Gericht im Februar diese Auflösung als verfassungswidrig und setzte das Parlament wieder ein. Seitdem sucht man nach Möglichkeiten der Zusammenarbeit, Ende weiterhin offen. 

 

In unserer Projektregion in Ramechhap sieht es etwas hoffnungsvoller aus. Trotz auftretender Infektionen im Distrikt konnte die Gemeinde Sukajor und auch die Gaiyashwori-Grundschule bislang coronafrei bleiben. Die geografische Abgelegenheit des Ortes und die geringere Besiedlungsdichte, die sonst für so viele andere Probleme sorgen, stellen in dieser Hinsicht einen großen Vorteil zum Schutz der Menschen dar. Bis jetzt hatten wir Glück, dass die Schule seit der Wiedereröffnung im November 2020 weiter geöffnet blieb. Trotzdem müssen wir laut Sudip damit rechnen, dass es auch in den ländlichen Gebieten ggf. wieder zu Schließungen kommen kann. Auch haben wir erfahren, dass die nepalesische Regierung das derzeitige akademische Jahr um 3 Monate nach hinten verlängert hat (bis Juni), um wenigstens einen Teil des verlorenen Lernstoffes aufzuholen. 

 

Und wie sieht es mit unserer Vereinsarbeit aus? Auch wir mussten uns natürlich an die neuen Gegebenheiten anpassen, um die Hilfe in Nepal aufrechtzuerhalten. Um so mehr freuen wir uns, dass sich im Vakuum von ewigen Einschränkungen, Lockdowns und Schulschließungen doch einiges vorwärts bewegt hat...

 

1) Unser im Dezember letzten Jahres angelaufenes  Tagesmahlprojekt  entwickelt sich prima und taktet sich langsam ein. Das Schulteam und unser Koch, Herr Kadgha, zeigen vollen Einsatz, um den derzeit knapp 30 Kindern täglich eine warme Mahlzeit anzubieten. Herr Saroj und Sudip versorgen uns regelmäßig und vorbildlich mit Berichten über die Kosten, die Anwesenheit der Kinder u.v.m. Auch wenn die Anzahl der Kinder coronabedingt stark eingebrochen ist, hoffen wir, mit dem Projekt bald wieder mehr Kinder in die Schule zurückzubekommen.

 

2)    Auch zum Thema Zusammenarbeit und Kommunikation mit unserem Partnerverein gibt es Positives zu berichten. Nach langer Beratung wurde im Dezember 2020 ein neuer Verein in Ramechhap gegründet, mit dem Namen „SHREE DIP BAHADUR KARKI MEMORIAL FOUNDATION“. Dieser Schritt war notwendig, um die zukünftigen Aufgaben und Entscheidungen besser gemeinsam zu bewältigen. Vorsitzender ist hier auch wieder Herr Kamal Karki. Etliche Mitglieder aus dem alten Verein sind auch im neuen Verein vertreten. Und auch Sudip bleibt weiterhin unser treuer Ansprechpartner. Als Erstes wurden über den neuen Verein Arbeitsverträge für die 2 Dorfbewohner erstellt, deren Gehalt derzeit aus unseren Spenden mitfinanziert wird: Herr Saroj, unser Englisch- und Computerlehrer & neuer Schulberichterstatter, sowie Herr Kadgha, unser Schulkoch. 

 

 

Unser Dank geht an Sie alle, die uns durch die momentane Krise hindurch treu bleiben oder neu dazu gekommen sind und uns auf so vielfältige Weise unterstützen. Im Namen der Menschen in Ramechhap sagen wir Ihnen herzlichst
 
Dankeschön / Dhanyabad!

 

Tagesmahlprojekt